Herbert Blaschke
Herbert Blaschke - Schrift, Satz und Kunst
Dass man als gelernter Schriftsetzer auch künstlerisch tätig sein kann, zeigt der Bielefelder Drucker Herbert Blaschke. In seinen Panorama-Bildern werden Farben und Schriftzeichen gleichermaßen eingesetzt und die Buchstaben ersetzen die Linien einer Wellenbewegung. Dabei erscheinen die Schrifttypen als eigenständige Bildelemente, die den Bildraum auch mal in vertikaler Richtung zerschneiden- der Betrachter spürt hier einen Bruch in der Wahrnehmung. In anderen Werken reihen sich die Schriftzeichen karawanenartig rhythmisch aneinander und wirken dabei wie ein kleiner Ausschnitt einer endlos langen Buchstaben-Schleife.
Für Herbert Blaschke, Jahrgang 1950, gehört die Typografie eindeutig in den Bereich der Kunst: „Die Aufteilung der Schrift und vor allem die Auswahl von Schrifttypen und die Entwicklung neuer Schriftarten sind gestalterische Aufgaben.“ Zudem habe er schon früh plakativ gearbeitet. Seine bevorzugten Schrifttypen sind Bodoni und Helvetica- beide Schriftarten wirken sehr gleichmäßig und harmonisch. Mit diesen Eigenschaften kann sich die Schrift in den Bildern von Blaschke als eigenständiges Element sehr gut behaupten- neben der Bilderwelt aus Formen und Farben sind auch die Schriftzeichen in unserer Umwelt allgegenwärtig.
In seinen neuesten Typografie-Projekten hat Blaschke einzelne Gedichtbände gestaltet und zeigt damit nochmals den künstlerischen Wert seiner Arbeit. Denn mit der passenden Schriftform und der richtigen Aufteilung der Schriftzeilen wird die Poesie stimmungsvoll transportiert. Stil und Inhalt werden mit der Schrift in Einklang gebracht und die Wirkung der Typografie ist unübersehbar.