Satellitenantennen kaufen - ein Ratgeber
Satellitenantennen gibt es viele und welche die richtige ist, hängt von mehreren Faktoren ab. Empfänger, Reflektoren, Oberflächen und auch das Wetter nehmen unter anderem Einfluss auf die Qualität eines Bildes. Ein hoher Kaufpreis garantiert noch kein hochwertiges Produkt und das gilt auch für Satellitenempfänger. Wir geben Ihnen sechs Tipps, mit denen Sie zu einer fundierten Kaufentscheidung finden.
1. Material des Parabolreflektors prüfen
Für Satellitenantennen stehen zwei unterschiedliche Materialien zur Wahl: Stahlblech und Aluminium. Rein optisch lassen sich die beiden Materialien nicht voneinander unterscheiden und beide weisen gleich gute Empfangseigenschaften auf.
Allerdings bringt eine Satellitenantenne aus Stahlblech einen nicht zu unterschätzenden Nachteil mit sich. Stahlblech ist rostanfällig und sobald die Schutzoberfläche der Antenne beschädigt ist, nimmt die Korrosion ihren Lauf. Langfristig führen die Rostschäden dazu, dass die Oberfläche der Satellitenschüssel nicht mehr glatt ist. In der Folge kann sie das Satellitensignal nicht mehr optimal bündeln und einwandfrei auf das LNB spiegeln. Darüber hinaus ist eine verrostete Satellitenantenne recht unansehnlich. Kein Hersteller gibt deshalb eine lange Garantie auf die Optik. Eine Pulverbeschichtung der Empfangsschüssel kann hier Abhilfe schaffen und die Lebenszeit der Satellitenantenne verlängern.
2. Empfehlenswerter Durchmesser einer Satellitenantenne
Herrscht klares Wetter, übertragen alle Satellitenantennen saubere Signale an den Receiver. Doch wenn das Wetter umschlägt, zeigt sich die wahre Qualität der Antenne. Grundsätzlich wirken sich Regen, starke Bewölkung, Schnee und andere Witterungsverhältnisse schwächend auf die digitalen Bild-Signale des Sendersatelliten aus, der sich rund 35.000 km entfernt über der Atmosphäre befindet. Damit dieser seine Signale störungsfrei zu Ihnen ins Wohnzimmer übertragen kann, sollte Ihre Satellitenantenne einen Mindestdurchmesser von 80 cm aufweisen. Kleinere Satellitenantennen bringen deutlich schlechtere Leistungen.
3. Sun-Outage-Effekt: eine Gefahr für Satellitenantennen
Sun-Outage ist Englisch und bedeutet so viel wie „Ausfall durch Sonne“. Der Sun-Outage-Effekt tritt zweimal im Jahr auf, nämlich im Frühjahr und im Herbst. Zu dieser Jahreszeit verläuft die Sonnenbahn so, dass die Sonne für einige Minuten direkt hinter dem Sendersatelliten steht. Die Sonnenstrahlen treffen quasi in direkter Linie auf die Antenne, die sie auf den kleinen Empfänger-LNB Ihrer Haus-Satellitenantenne umlenkt. Die gebündelten Sonnenstrahlen können den Empfänger-LNB regelrecht verschmoren. Als Schutz vor dem Sun-Outage-Effekt werden die Reflektoren deshalb mit einer speziellen Beschichtung versehen. Diese schützt den empfindlichen Empfänger vor der Kraft der optischen Sonnenstrahlen-Anteile. Die Beschichtung ist allerdings kein Schutz vor den elektromagnetischen Anteilen in den Sonnenstrahlen. Diese durchdringen die Schutzschicht ungehindert und können die Programme kurzzeitig – das heißt für einige Minuten - massiv stören.
4. Einfluss von Wind auf Satellitenantennen
Wind kann die Empfangsqualität der Satellitenantennen unter Umständen beeinflussen. Das Problem ist das Schwingpotenzial von Satellitenantennen mit großen Durchmessern und geringem Gewicht. Je größer der Durchmesser und je leichter die Satellitenantenne ist, desto leichter wird sie in Schwingung versetzt. Der Empfänger-LNB ist an dem so genannten Feedarm befestigt. Ist dieser aus gewinkeltem Stanzblech konisch zulaufend konstruiert, hält er dem Wind erheblich besser stand, als schlanke, stranggepresste Profile. Diese setzen die Windenergie in bildstörende Schwingungen um.
5. Schnee stört digitale Funksignale
Schnee dämpft digitale Funksignale extrem stark. Bei Schneefall setzen sich Schneeflocken im unteren Bereich des Parabolspiegels ab, wobei moderne Offsetgeometrie dafür sorgt, dass die obere Hälfte des Antennenreflektors schneefrei bleibt. Zum Schutz vor der störenden Schneedecke lässt sich entweder eine elektrische Bedarfsbeheizung integrieren oder Sie wählen eine Antenne aus, deren Oberflächenbeschichtung den so genannten Lotusblüteneffekt aufweist. Auf dieser extrem glatten Oberfläche rutscht der Schnee einfach ab und die Signalqualität wird nicht beeinträchtigt. In diesem Zusammenhang ist ein weiteres Problem zu bedenken: Vor dem Empfänger-LNB können sich auf dem Feedarm kleine Schneehäufchen bilden. Deshalb ist die Verwendung eines geteilten Feedarms eine gute Lösung, denn hier fällt der Schnee einfach zwischen den Hälften hindurch.
6. Haltbarkeit einer Satellitenantenne
Eine Satellitenantenne ist rund um die Uhr Witterungseinflüssen ausgesetzt. Dabei muss sie extrem hohe Temperaturunterschiede aushalten. Im Sommer können sich bis zu 80 °C entwickeln und im Winter liegen die Temperaturen je nach Standort im zweistelligen Minusbereich. Eine Lebensdauer von zehn Jahren gilt als anerkannter Durchschnitt, die Kleinteile jedoch altern erheblich schneller. Abdeckkappen, Clipse, Schrauben, Muttern und Unterlegscheiben rosten, die Pulverbeschichtung leidet ebenfalls. Gerade bei den preiswerten Satellitenantennen findet man rasch verblassende Farben und rostige Laufnasen. Wer Wert auf eine lange Lebensdauer der Satellitenantenne legt, schützt die Oberflächen, wählt möglichst rostfreie Kleinteile sowie langlebige Abdeckkappen.